Therapieformen und -möglichkeiten – kurz vorgestellt

Schmerz ist in seiner Entstehung nicht nur zuweilen sehr komplex, sondern auch das Schmerzempfinden ist ganz subjektiv. Umso wichtiger ist es, in der Behandlung individuell auf die unterschiedlichen Schmerzformen einzugehen. Dabei gibt es unterschiedliche Therapieformen, die wir Ihnen im Folgenden kurz zusammengestellt haben.

 

Botox-Infiltration bei chronischer Migräne

Für die Therapie von chronischer Migräne wenden wir unter anderem auch Botox an. Botulinumtoxin ist eine effektive symptomatische Therapie der chronischen Migräne, die von den gesetzlichen Krankenkassen in einem drei Monatsrhythmus übernommen wird. Es kommt zu einer Reduktion der Schmerzattacken und der Schmerztage und damit zur Steigerung der allgemeinen Lebensqualität. Die Behandlung ist nicht schmerzhaft, besteht aus einem festen Injektionsschema mit feinen, speziellen Injektionsnadeln.

Sollte eine Botox-Therapie nicht ausreichend sein, kann alternativ auch eine spezielle Antikörpertherapie  - eine neue Form der Migräneprophylaxe - angewandt werden.

Weiterentwicklung der Analgetika-Behandlung

Die medikamentöse Therapie chronischer Schmerzen besteht aus einer Basistherapie. Das bedeutet, dass Präparate mit verzögerter Wirkung nach festem Schema und Dosierung eingenommen werden. Wir kombinieren Medikamente mit verschiedenen, sich ergänzenden Wirkweisen, um bessere Effekte zu erzielen, aber auch um Dosis und Wechselwirkungen geringer zu halten. Dabei setzen wir Medikamente als Pflaster, Cremes wie auch Tabletten ein. Diese Schmerzmedikamente können Opioide und Entzündungshemmer sein, aber auch aus dem Bereich der Antidepressiva und Antiepileptika stammen. Um Ihre optimale Medikation zu finden, suchen wir Ihre individuelle Dosierung unter sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken.

Diagnostische Lokal- und Leitungsanästhesie

Die diagnostische Lokal- und Leitungsanästhesie wird – wie der Name schon andeutet – vor allem zur Diagnostik eingesetzt; das heißt, um herauszufinden, wo genau der Schmerz sitzt. Dafür werden Strukturen, die wahrscheinlich am Schmerzgeschehen beteiligt sind, mit Hilfe von örtlichen Betäubungsmitteln betäubt. Der Patient wird gebeten, dabei genau zu vermerken, ob sich die Schmerzintensität ändert, unverändert bleibt oder ob ein schmerzfreies Intervall auf die Injektion folgt. So kann die Schmerzursache genauer bestimmt werden.

Transkutane Nervenstimulation (TENS)

Die Transkutane Elektrischen Nervenstimulation (TENS) ist eine elektromedizinische Reizstromtherapie. Schmerzpatienten können von diesem Verfahren profitieren, da über die Stimulation von Nervenbahnen die Schmerzreize auf dem Weg ins Gehirn verändert und reduziert werden können. Über Hautelektroden auf den betroffenen Stellen werden schwache elektrische Reize übertragen, die der Patient als ein leichtes Nervenkribbeln wahrnimmt. Insbesondere bei Nervenschmerzen, die ansonsten sehr schwierig zu behandeln sind, hat die elektrische Stimulation einen besonderen Stellenwert.

Therapie mit Opioiden

Opioide (vormals auch Opiate) sind sehr starke Schmerzmittel. Zum Einsatz kommen sie unter anderem bei Tumorschmerzen, nach Verletzungen und bei Operationen. Unter Berücksichtigung von Vor- und Begleiterkrankungen eines Patienten werden die geeigneten Wirkstoffe ausgewählt. Opiode werden entweder als Tablette eingenommen oder als Pflaster auf die Haut geklebt. Ihre Wirksamkeit überprüfen wir regelmäßig. Auch wenn es starke Schmerzmedikamente sind – bei manchen Schmerzarten helfen Sie gar nicht oder nur eingeschränkt. Und: so kurz wie nötig, so wenig wie nötig. Wenn Sie sich entschieden haben, Opioide abzusetzen, helfen wir Ihnen auch dabei gerne.

Medikamenten-Entzug

Muss man aufgrund einer Schmerzerkrankung häufig oder regelmäßig auf Schmerz- oder Migränemitteln zurückgreifen, führt dies zu einem erhöhten Chronifizierungsrisiko. Das bedeutet, dass die Schmerzmittel selbst zu einer Zunahme der Schmerzen führen können. So kann ein episodischer Kopfschmerz in einen chronischen Kopfschmerz übergehen. Und auch Opioide können Schmerzen verstärken, Begleiterkrankungen triggern, wie z.B. Depression, und an Wirkung verlieren.

Therapie-Empfehlung ist hierbei vorrangig die Behandlung der Grunderkrankung und die Durchführung einer Medikamentenpause. Manches Mal ist dazu ein Entzug nötig. Wir unterstützen Sie hierbei gerne.

Schmerzkonferenz mit Experten verschiedener Disziplinen

Bei der Schmerzkonferenz kommen Experten verschiedener medizinischer Fachrichtungen zusammen. Unter der Moderation des behandelnden Schmerztherapeuten laden wir Patienten ein, stellen Sie den Kollegen vor und erarbeiten Behandlungsempfehlungen. Wir bieten die Schmerzkonferenz gemeinsam mit ambulant tätigen Schmerztherapeuten Lübecks jeden letzten Mittwoch des Monats in den jeweiligen Praxisräumen an. Der Erfolg der Anwendungen wird laufend überprüft.

Weitere Therapiemöglichkeiten

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